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Roggen – das estnische Nationalgetreide

Mehr als hundert Einzelpersonen und Vereinigungen sind Mitglieder in einem Club, der ein estnisches Nationalheiligtum bewahrt: den Roggen. In der Landwirtschaft spielt estnischer Roggen seit der Hanse-Zeit eine führende Rolle. Die Roggenblume ist Nationalblume und das Brot, das dunkle Roggenbrot legendär. Kurzum: Ein Besuch der Grünen Woche ohne estnische Roggenprodukte probiert zu haben, war verschenkte Zeit.

Denn auch wer weniger feste denn flüssige Nahrung bevorzugt, kommt am estnischen Roggen nicht vorbei. In Halle 8.2 am Estland-Stand wird Roggen-Korn angeboten. Estland verfügt über einen der wenigen zertifizierten Betriebe, die biologischen Roggen-Vodka herstellen.

Auch ohne Alkohol lässt sich estnischer Roggen in flüssiger Form genießen. Dann heißt das Produkt „Kali“ oder „Kwass“. Es sieht aus wie Cola, ist aber deutlich gesünder, denn der Zuckeranteil ist geringer – und es erfrischt auch.

Bei so viel verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Roggen verwundert es nicht, dass sich die Republik Estland auch einen König leisten kann – einen Roggen-König. Es ist „Hans der Erste“, ein vom Roggenverband gewählter Herrscher über die größte Roggenanbaufläche des Landes, der Roggenbier braut, Wildschweine hält, eine Robbe als Haustier hat und die drittgrößte Fischfarm Estlands betreibt. Ob auch seine Fische Roggen bevorzugen, ist ein königliches Geheimnis. Vielleicht gelingt es den Besuchern der Grünen Woche, dieses Geheimnis am Estland-Stand in Halle 8.2 zu ergründen.

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