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Fisch – großer Erfolg mit kleinen Sprotten

Esten gehen gerne angeln. Kein Wunder, verfügt das Land doch über mehr als 1.500 Seen und 3.800 Kilometer Küstenlinie. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl stehen jedem Esten drei Meter Küste zur Verfügung – ausreichend Platz zum Angeln. Neben den Hobby-Anglern gibt es die Profis, die auf die Ostsee und die Weltmeere hinausfahren und dort in großem Stil – nein, nicht angeln, sondern fischen: 100.000 Tonnen im Jahr. So viel, dass Estland den Großteil exportiert. Denn im Land selbst werden nur etwa 15.000 Tonnen Fisch verzehrt.

Zu den größten Exporterfolgen estnischer Fischer gehört der Baltische Hering. Im Gegensatz zur verwandten Sprotte scheint er ein glücklicher Fisch zu sein. Während das Maul der Sprotte eher ausdruckslos wirkt, scheint der baltische Hering zu lächeln. Vielleicht, weil er den Esten ins Netz gegangen ist. Frisch gebraten schmeckt der Hering am besten – sagen die Einen. Andere schwören auf marinierte oder geräucherte Sprotten. Konserviert werden sie in die ganze Welt exportiert.

Exportiert wird auch Barsch; vor allem nach Österreich und in die Schweiz. Aus dem Peipussee, dem mit 3.500 km2 fünftgrößten Binnensee Europas, kommen die kleine Maräne und der Zander. Der Edelfisch ist auch an der EUAußengrenze zu Russland selten geworden, so dass die Fischer (und Angler) um ihn (sportlich) kämpfen. Auch Aale und Flussneunaugen machen sich rar. Hechte hingegen finden die Esten in vielen ihrer Seen.

Ein besonderes Vergnügen der estnischen Angler ist das Eisfischen im Winter. Wenn die Seen zugefroren sind, werden metertiefe Löcher in das Eis gebohrt – und dann wird um die Wette geangelt. Wer einmal dabei sein möchte, kann sich am Estland-Stand in Halle 8.2 auf der Grünen Woche über viele touristische Angebote informieren, die nicht nur für Angler interessant sind.